Foto: Christine Gevers
Foto: Christine Gevers

Geschichte der Kirche

 

Im Jahr 1901 wurde die erste katholische Messe seit der Reformation in Soltau gefeiert und bereits im folgenden Jahr eine sogenannte „Missionsstation“ eingerichtet. Der weitere Zuzug von katholischen Arbeitern und Soldaten ermöglichte schließlich den Bau einer kleinen Kirche (120 Sitzplätze) im neobarocken Stil. Große Teile des Innenraums malte der belgische Kriegsgefangene Georges Goffert farbenprächtig aus. Am 10. Oktober 1915 erfolgte die Weihe.

 Der Zustrom katholischer Flüchtlinge und Heimatvertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die Gemeinde stark anwachsen; das Kirchlein war längst zu klein. Schweren Herzens entschied sich die Kirchengemeinde für den Abriss der ersten Kirche und den Neubau einer deutlich großzügigeren Nachfolgerin. Einzig der alte Glockenturm konnte erhalten bleiben und kündet noch heute von der frühen Geschichte der Gemeinde.
 

Nach der Grundsteinlegung am 12.04.1975 erfolgte unter Leitung der Architekten Tschirschwitz aus Braunschweig und Hechinger aus Munster der zügige Bau eines modernen Kirchengebäudes in Form eines breiten, nach Osten ausgerichteten Kreuzes. Eine Erhöhung des Daches am Ort des Zusammentreffens der beiden Kreuzachsen lässt zusätzliches Licht „von oben“ in die Kirche strömen. Direkt darunter befindet sich der Altar als Mitte der Kirche und Mitte der Gemeinde. Am 20.03.1976 konnte die neue Kirche durch Bischof Heinrich Maria Janssen  konsekriert werden.

 

Wie ihre Vorgängerin ist auch die neue Kirche „St. Maria vom heiligen Rosenkranz“ geweiht. Der Gedenktag fällt auf den 7. Oktober.


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Der Glockenturm

 

 Der Glockenturm ist ein Relikt der alten neubarocken Kirche und wirkt mit seinem Zwiebeldach fast etwas exotisch in der norddeutschen Heidelandschaft. Auch die kleinste der drei Glocken stammt noch aus dem Jahr 1915: die Josephs-Glocke (270 kg, Ton c). Erst 1986 wurde die ursprüngliche Dreizahl der Glocken wieder erreicht.  Die neuen Glocken tragen den Namen Jesus Christus (750 kg, Ton g) und Maria (450 kg, Ton a). 


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Die Christus-Rosette

 

Direkt vor dem Glockenturm ist eine prächtige Christus-Rosette aufgestellt, die einst den Westgiebel der alten Kirche zierte.

Sie zeigt den am Ende der Zeit wiederkehrenden Christus als Weltenrichter, der das Buch des Lebens aufschlägt. Die griechischen Buchstaben A (Alpha) und Ω (Omega) stehen für Anfang und Ende der Welt, aber auch jedes persönlichen Lebens.


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Die Kreuzigungsgruppe

 

Auch im Inneren gibt es eine Verbindung zur ersten Kirche von 1915: die Kreuzigungsgruppe, die nach gründlicher Restauration 1987 an der Rückwand hinter dem Altar angebracht wurde.

 

Die klassische Darstellung zeigt den gekreuzigten Jesus Christus, umgeben von seiner Mutter Maria und dem Apostel Johannes. Der Schöpfer dieser Figuren ist heute unbekannt.

 


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Der Altar

 

Der Altar ist der Ort der Eucharistiefeier (Kommunion bzw. Abendmahl). Hier wird die Wandlung von Brot und Wein zum Leib und Blut Christi vollzogen.

 

Gefertigt wurde der Altar aus Anröchter Dolomit. Bei der Weihe (Konsekration) durch Bischof Heinrich Maria Janssen wurden Reliquien der Märtyrer Justin und Innocentius beigesetzt und der Altar mit Chrisam-Öl gesalbt.


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Der Tabernakel

 

Im Tabernakel (lateinisch tabernaculum = Hütte, Zelt) werden nach der Eucharistiefeier die konsekrierten Hostien aufbewahrt. Der Tabernakel ist eine Spende der katholischen Gemeinde St. Ansgar in Schneverdingen.

Wieder taucht das Motiv der Rosenblüten auf, von denen 12 wie zu einer Schale geformt angeordnet sind. Sie erinnern an die zwölf Apostel, die mit Jesus das Abendmahl gefeiert haben. 


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Die Marienfigur

 

Im nördlichen Seitenschiff befindet sich eine Figur der gekrönten Maria als Mutter Gottes. Das Jesuskind in ihren Armen hält einen Rosenkranz—ein weiterer Verweis auf den Namen der Kirche. Auch diese Darstellung entstammt der Vorgängerkirche.

 

Am Marienaltar werden oft Kerzen entzündet. Sie sind ein Symbol für besondere Gebets-anliegen, welche an die Gottesmutter als Fürsprecherin gerichtet werden.


Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Die Glasfenster

 

Die übrige Gestaltung des Innenraumes geht auf den Braunschweiger Grafiker Claus Kilian zurück. Grundmotiv der farbenfrohen Glasfenster ist die Rosenblüte, die in vielfältiger Form abgebildet ist.

In den drei Hauptfenstern symbolisieren jeweils 10 Rosenblüten die Perlen eines Rosenkranzes und damit die typische Gebetseinheit eines Rosenkranz-Gesätzes. Die figürlichen Darstellungen deuten die großen Christus-Geheimnisse des Freudenreichen, des Schmerzhaften und des Glorreichen Rosenkranzes an. 

Download
Glasfenster St. Marien - Freudenreicher Rosenkranz
Flyer_Glasfenster_Marien 1 - Freudenreic
Adobe Acrobat Dokument 2.6 MB
Download
Glasfenster St. Marien - Schmerzreicher Rosenkranz
Flyer_Glasfenster_Marien 2 - Schmerzreic
Adobe Acrobat Dokument 2.7 MB
Download
Glasfenster St. Marien - Sonstige Fenster
Flyer_Glasfenster_Marien 3 - Sonstige Fe
Adobe Acrobat Dokument 2.9 MB

Foto: Guido Busche
Foto: Guido Busche

Die Orgel

 

Erst 2017 fand eine Pfeifenorgel ihren schon beim Kirchbau dafür vorgesehenen Platz in der Kirche. Das Instrument diente ursprünglich dem Windsbacher Knabenchor in seinem Probenraum und stammt aus der Werkstatt der Firma Steinmeyer in Oettingen. Sie entstand 1976 - im gleichen Jahr wie die Kirche.

 

Die Stimmen der Orgel sind verteilt auf Hauptwerk (1. Manual, 5 Register), Schwellwerk (2. Manual, 5 Register) und Pedal (3 Register).

Weitere Informationen zur Orgel:

https://cms.e.jimdo.com/app/s103e1193f502b339/pe96615bdba0af02c?cmsEdit=1 


Download
Flyer St. Marien/Stand: 12.03.2019
Hier können Sie sich die obigen Beschreibungen als PDF-Datei herunterladen.
Flyer St. Marien_2019-03-12.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.5 MB